Wie kann das Bauen und Wohnen ökologischer werden? Wir haben Yarima und George gefragt, die in der ersten Strohballensiedlung der Schweiz wohnen.
Kurz zu uns: Wir sind Yarima und George, 27 und 31 Jahre alt. Seit Dezember 2020 wohnen wir zusammen mit unseren Hunden Emmie und Winston in der Nähe von Zürich in einer ökologischen Neubausiedlung. Unsere Erdgeschosswohnung hat 72 Quadratmeter auf 3 Zimmer verteilt.
Das Besondere an dieser Siedlung ist, dass sie die erste Strohballensiedlung der Schweiz darstellt. Konkret heißt dies, dass die Isolation der Außenwände aus einer ca.1 m Schicht aus getrocknetem, lokalem Stroh besteht. Die Innenwände bestehen aus Holz, jeweils eine Wand pro Zimmer ist mit weißem, atmungsaktivem Sumpfkalkputz versehen. Gegen außen ist die Holzschalung mit einer Fassade aus Kalkverputz abgerundet.
Vorher wohnten wir ebenfalls in einer großen Neubausiedlung. Es bestand alles hauptsächlich aus Beton – im Sommer brütend heiß und im Winter wenig einladend und kühl. Wir kannten ökologische Wohnformen bereits vorher aus diversen Ferienaufenthalten. Während des Lockdowns im März 2020 wurde uns stärker denn je bewusst, wie sehr wir uns nach einem wohnlicheren Ort mit Wohlfühlmaterialen – hauptsächlich Holz – sehnen. Wie der Zufall es wollte, konnte man sich im Frühjahr 2020 für eine Wohnung in der Strohballensiedlung bewerben.
Ökologisches Bauen bedeutet im Grundsatz, dass möglichst alle Baustoffe ressourcenschonend, und umweltverträglich gewonnen werden. Die Baustoffe sind zudem naturnah und tragen zum Wohlbefinden seiner Bewohner und Umwelt bei. Zusammen mit dem Verzicht auf künstliche oder sogar giftige Stoffe soll die mögliche Entsorgung des Gebäudes komplett recyclingfähig sein. Viele konventionelle Bauten sind so konzipiert, dass deren Betrieb möglichst wenig Energie benötigt. Hierbei geht häufig die graue Energie vergessen – die Energie, die es benötigt, um die Baustoffe wie z.B. Beton herzustellen.
Die meisten ökologischen Bauten ziehen auch die bestmögliche Ausnutzung der Wohnfläche in Betracht, um die Energieeffizienz und den Ressourcenverbrauch noch besser auszunutzen. Eine Kleinwohnform bezeichnet per Definition eine maximale Wohnfläche von circa 40 Quadratmeter pro Person. Hierbei ist es besonders wichtig, die Räume so clever wie möglich auszunutzen – Räume, in denen man sich am wenigsten aufhält, erhalten weniger Wohnfläche. So ist beispielsweise unser Badezimmer lediglich 5 Quadratmeter groß, während unser Wohn – und Essbereich 35 Quadratmeter vorweist. Eine weitere Optimierung der Wohnfläche sind in unserer Siedlung die großen Wohnzimmerfenster – sie sind über die ganze Breite der Aussenwand verbaut und bieten nebst dem Fenstersitzplatz noch ein in der Wand integriertes Bücherregal.
Ökologische Bauten sind in ihrer Haltbarkeit konventionellen Bauten mindestens ebenbürtig. Nicht zuletzt müssen sie gewissen regulatorischen Mindestanforderungen, wie z.B. Haltbarkeit und Feuerfestigkeit standhalten. Da das Stroh komplett getrocknet ist und luftdicht in den Wänden verbaut worden ist, besteht keine Schädlingsgefahr.
Das Schweizer Baugesetz erlaubt es, die komplette Dachfläche mit Solarpanelen auszustatten. Diese sorgen für genügend Strom und speisen überschüssige Energie in das lokale Stromnetz ein.
Die Isolation besteht wie oben beschrieben aus circa 1 Meter dickem Stroh – dies gewährleistet alle Eigenschaften, die auch gängig hergestellte Dämmungsmaterialien aufweisen. Als eigentliches Nebenprodukt kann das Stroh in dieser Weiser sogar upgecycelt werden und ist vollständig abbaubar.
Die Wasser -und Heizversorgung unserer Wohnsiedlung ist konventionell. Lediglich eine App hilft beim Tracken des Wasser-, Heiz- und Stromverbrauches. Andere ökologische Bauten weisen u.U. noch Regenwasserkollektoren oder Pellet-Heizungen auf.
Unsere ehemaligen Nachbarn hatten bereits ein Ekomia Bett, welches uns optisch sehr angesprochen hat. Zusätzlich war es uns ein Anliegen, dass unsere Möbel aus nachhaltig geforstetem Holz hergestellt sind. Überzeugt hat uns die Kombination aus klaren Linien, Schlichtheit und der massiven Optik. Zuletzt fanden wir die kleine, aber feine Auswahl an miteinander kombinierbaren Möbelstücken toll und perfekt für unsere neue Wohnung geeignet.
Einrichtungsgegenstände müssen sowohl uns als auch den hellen Charakter der Wohnung widerspiegeln. Sie sollen langlebig sein und sich gut in die Wohnung integrieren. In Kombination mit einer gewissen Präsenz im Raum, verkörpert ein Möbelstück für uns Gemütlichkeit und Wohlbefinden.
Für das Schlafzimmer haben wir uns für das Bett Lade Sans, den Kleiderschrank Enorm L sowie die Kommode Enorm entschieden. Als Nachttisch dient ein in der Wand verbauter Swebe. Das Bett war für uns besonders wichtig, da es mit einer Länge von 2.20 Metern bestellbar ist. Die Farben der Möbel integrieren sich nahtlos mit dem Holz der Decken und Wände. Oft fragen uns Besucher*innen, ob diese Möbel bereits Teil der Wohnung sind. Im Esszimmer haben wir uns für einen Esstisch Form A, sowie einer Sitzbank und Hocker Form F aus heller Kernbuche entschieden. Die Möbel harmonieren perfekt mit dem Buchenholz, welches in den Türrahmen und grossen Fenstern verbaut ist. Die Option, alle Masse, inklusive der Höhe, selber zu gestalten ermöglichte uns das Zusammenstellen eines Tisches nach unseren Bedürfnissen. Die Sitzbank können wir bei Nichtgebrauch platzsparend unter dem Tisch verstauen.